Senfl, Isaac, Buxtehude, Schütz
Dt. Konzert f. 2 Tenöre, 2 Violinen & B.c. SWV 356
Dt. Konzert f. 2 Tenöre, 2 Violinen & B.c. SWV 353
2. Lektion zum Mittwoch der Karwoche
3. Lektion zum Gründonnerstag
3. Lektion zum Karfreitag
Passionskantate für Soli, Streicher und Cembalo
Arie sub communione f. Tenor, Bass, 2 Viol. & B.c. BuxWV 9
Osterkantate f. 3 Singstimmen, 3 Viol., Fagott & B.c. BuxWV 99
Kantate f. Alt, Tenor, Baß, 2 Viol. & B.c. BuxWV 101
Geistliches Konzert für 2 Tenöre und B.c.
Wenn wir an Fritz Wunderlich als Interpreten „Alter Musik“ denken, so fallen uns sicher zunächst seine Partien in Bachs Passionen und Oratorien ein. Hier hat Deutschlands wohl größter Tenor schon während seiner kurzen Lebenszeit (1930–1966) Schallplattengeschichte geschrieben. Seinen späteren Weltruhm verdankte er seinen einmaligen Fähigkeiten als Mozart-Tenor, sicher aber auch seiner immensen künstlerischen Bandbreite, die romantische Oper, Kunstlied, Operette, Zeitgenössische Musik bis zum Schlager einschloss. Wunderlichs sehr frühe Aufnahmen Alter Musik und von Musik, die schon Jahrhunderte vor Bachs Geburt entstanden war, sind jedoch weniger bekannt. Der junge Sänger nahm sie in den Jahren 1954 bis 1957 auf, und hier, technisch bestmöglich aufbereitet, erklingen sie wieder.
Mit Ausnahme des Bach-Zeitgenossen Christoph Graupner (1683–1760, CD 2, Track 4) bewegen wir uns bei dem hier erklingenden Repertoire im Zeitraum weniger Jahrzehnte bis über zwei Jahrhunderte vor Johann Sebastian Bach. Die hier ausgewählten sechs Lieder von Senfl stehen am Beginn dieser Doppel-CD, wahre Kleinodien des Liedgesangs, vor allem das autobiografische Lust hab ich g'habt zur Musica. Im Oktober 1954 im Großen Saal des Landesstudio Freiburg des Südwestfunk aufgezeichnet, zählen diese Stücke zu den frühesten Tondokumenten Fritz Wunderlichs überhaupt.
Mit den auf CD 2 versammelten Tonsetzern haben wir die Schwelle zum Barock überschritten, dessen Beginn meist mit der Jahrhundertwende vom 16. zum 17. angesetzt wird. Es ist hier nun ausschließlich Geistliche Musik von Heinrich Schütz, Johann Rosenmüller (1619–1684) oder Dietrich Buxtehude (1637–1707) zu hören. Dabei fasziniert, wie selbstverständlich sich Wunderlich auch in Sänger-Ensembles einzugliedern verstand.
Auch wenn Wunderlich stets Mozart und Bach als seine Fixsterne bezeichnet hat, so hat er doch auch die Musik vor Bach auf seine wunderbare Art zum Leuchten gebracht.